Warum ich?

Bis heute verstehe ich nicht, wie mir so etwas passieren konnte; wie mir „er“ passieren konnte.

Alice 2019

Und warum du?

Vielleicht hast du meine Seite gefunden, weil du gerade versucht
herauszufinden, wie es sein kann, dass du zu einer unerträglichen Zicke
geworden bist, die immer nur weint, mühsam und anstrengend ist, so
sehr, dass dich dein narzisstischer Freund einfach nicht mehr erträgt?

Deine, meine unsere

Alle Geschichten sind gleich.

Während ich genau das Gleiche gemacht habe, wie du möglicherweise
jetzt gerade, nämlich im Internet nächtelang nach Lösungen für Probleme
zu suchen, die ich ohne meinem Narzissten gar nicht gehabt hätte, bin ich
auf Geschichten gestoßen, die meiner Geschichte, während der Zeit als
ich durch die Hölle ging, aufs Wort glichen.

Und dennoch, lies ich mich von keiner dieser Erzählungen endgültig abschrecken. Und obwohl ich manchmal nahe dran war, habe ich nicht nach einem Auftragskiller gegoogelt, und ich habe auch nie nach einer
Möglichkeit gesucht, ihn unbemerkt zu töten, obwohl, er zeitweise
extrem grausam und mir manchmal schon sehr danach war. Und ehrlich,
manchmal ist mir jetzt auch noch danach.

Ich habe also monatelang im Internet mit verweinten Augen nach einer
Lösung gesucht, wie ich meinem narzisstischen Freund endlich begreiflich
machen könnte, wie schön es doch gemeinsam, ohne diese ständige Achterbahnfahrt, die er permanent inszeniert, wäre.

Die Lösung

Eine Lösung für mein Dilemma habe ich dabei leider überhaupt nicht
gefunden. Eine Zeit lang war ich nicht einmal mehr arbeitsfähig. Ich
blieb einfach tagelang zu Hause, um nachzudenken.

Damit es verständlicher wird, wieso ich schließlich den Mut
aufgebracht habe und begonnen habe, freiwillig in der Hölle, in der ich
lebte herumzuwandern, alles auszukundschaften, mich dabei mehrmals
schrecklich verbrannt habe und dennoch nie aufgehört habe, den Ausgang zu
suchen, werde ich gleich mehr über mich und meine narzisstische
Beziehung erzählen.

Wie ich es schließlich geschafft habe, sogar Forderungen
durchzusetzen, mit ihm zusammenzubleiben, und es mir mittlerweile
gelingt, in meiner Beziehung oft richtig glücklich zu sein, davon könnt
ihr hoffentlich profitieren.

Der Grund, warum ich nun diesen Blog schreibe, nachdem sich mein Leben
stabilisiert hat, ist, weil ich hoffe, dass möglichst viele,
Interesse daran haben, von meinen Erfahrungen profitieren können.

Nur eins noch, ich rate dringend vor Selbstexperimenten ab. Ich
dachte, ich weiß, auf was ich mich einlasse, aber ich wusste es bei Gott
nicht. Ich bin unendlich dankbar darüber, dass ich keinen größeren
psychischen Schaden davongetragen habe, denn manchmal dachte ich, ich
würde gleich durchdrehen und vor Verzweiflung sterben.

Ich habe einfach alles während der letzten drei Jahre mit ihm
mitgeschrieben. Du kannst nachlesen, wie schlimm das erste Jahr war, ohne
Aussicht auf Veränderung.

Ich werde dir alle Dinge im Detail, die ich mit ihm besprochen habe, um nach der ersten großen Trennung einen Neuanfang zu wagen, genau
erklären.

Du kannst nachlesen, wie manche Dinge schiefgingen, über meine
Rückschläge, später über gemeinsame Rückschläge, denn ich habe es
geschafft, dass er sich freiwillig, in kleinen Schritten in einigen
Punkten verändert hat. Wie du das anstellen kannst, wie lange es bei mir gedauert hat und
welche Hochs und Tiefs es zwischen ihm und mir noch so gab.

Du wirst lernen, mit Liebe kannst du einen Narzissten nicht
verändern, wie es dennoch möglich ist und welche Strategien dazu
notwendig sind und dass es kein Patentrezept gibt. Aber du eine
individuelle Lösung finden kannst.

Irgendwann habe ich herausgefunden, so wie viele vor mir auch,
es gibt sie wirklich, die einzig wahre, die ultimative Lösung für all
meine Probleme. Was jetzt kommt, wirst du nicht wahrhaben wollen, aber
ich schwöre dir, so wie alle Anderen habe auch ich mich monatelang
gegen die einzige Lösungsmöglichkeit meines Lebensproblems gewehrt.
Irgendwann war es nämlich so weit, dass mein komplettes Umfeld betroffen
war und mein Beziehungsproblem zu einem riesigen Lebensproblem geworden war.
Aber ich habe mich nach wie vor, mit aller Macht, mit Händen und
Füßen, dagegen gewehrt, das einzig Richtige zu tun, um ohne schweren
psychischen Schaden weiterzuleben.

Glücklicherweise hatte ich dann scheinbar doch noch einen hellen
Moment. Mein altruistisch hinten angestellter Selbsterhaltungstrieb,
regte sich und tat das, wozu er bestimmt ist. Er drängte mich zurück ins
Leben. Alle, meine lange Zeit unerfüllten Wünsche und Bedürfnisse regten
sich auf einmal. Mir wurde auf einmal ganz deutlich bewusst, dass ich
nur noch eine dauern kranke, lethargische Frau war, die sich bald in Luft
auflösen würde, wenn sie nicht sofort etwas unternehmen und ihr Leben
wieder in den Griff bekommen würde.

Und plötzlich habe ich es getan. Ich habe die einzig mögliche Lösung durchgezogen.

Du kennst sie, ganz tief in dir drinnen weißt du bereits, was auch du zu tun hast.

Ich verstehe dich aber auch gut, wenn du noch nicht so weit bist. Wenn
du noch immer hoffst auf einer anderen Internetseite eine Lösung zu
finden, die deinen Wünschen und Zukunftsträumen eher entspricht. Denn wie
heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eindringlich warnen muss ich dich an dieser Stelle dennoch: Pass auf
dich auf! Das Leben an der Seite eines Narzissen ist kein Wunschkonzert,
und auch wenn es aus Träumen besteht. Es sind Träume, die niemals in
Erfüllung gehen werden – niemals!

Fang an besser auf dich zu achten, Entscheidungen zu treffen und sie
langsam umzusetzen, sonst überlebt wirklich nur die Hoffnung, denn du
kannst dieses bösartige Spiel nicht gewinnen.

So, zurück zu mir, ich habe also plötzlich die Kraft aufgebracht, das
einzig Richtige zu tun. Ich habe jeglichen Kontakt, zu ihm aus
heiterem Himmel heraus, abgebrochen.

Ich gebe zu, es gab einige halbherzige, zum Scheitern verurteilte
Versuche davor. Aber ich wurde jedes Mal besser, ich sagte mir ständig
nur noch, dass ich einfach zu gut, zu selbstbewusst, zu stark bin, um
meinen letzten Rest an Würde, Energie und Lebensmut auch noch aus mir
aussaugen zu lassen.

Ich habe nicht aufgegeben, bis es Klick gemacht hat. Ab diesem Moment
war es mir vollkommen egal, ob dieser Mann mich noch jemals anruft,
Kontakt zu mir sucht, oder ob er überhaupt noch lebt. Es war mir
wirklich scheißegal. Ich wurde wieder ich selber. Dass das leicht war,
habe ich nicht gesagt, aber es klappt, wenn man lange genug bei der Sache bleibt.
Und ich wusste zu diesem Zweitpunkt, dass ich, auch wenn ich sehr schnell
sehr viel stärker geworden war, dass ich noch nicht stak genug war, um
nicht noch einmal rückfällig zu werden. Aber ich hatte keine Angst mehr
davor. Denn mir war ganz klar, wenn ich es einmal geschafft habe, schaffe
ich es immer wieder. Das Gefühl, die Macht zurückerlangt zu haben zu
gehen, wenn einem danach ist, war großartig. Und etwas ganz Wichtiges
wurde mir klar:

Er hat mich nicht im Geringsten verdient. Und genau so sehe ich das: 3 Rückfälle und 1 1/2 Jahre später auch heute noch.

Denn die Kraft ihn zu verlassen, sobald er sich wie ein Arschloch zu benehmen beginnt, die ist mir geblieben.

Und
nur aus dieser Kraft heraus ist es mir gelungen ihn zu wahnsinnig argen
Gesprächen z zwingen. Er hatte keine Chance, mehr gegen mich, er hat
die Wahlfreiheit jederzeit zu gehen oder sich ab und zu anzupassen an
mein Leben. Wenn er bei mir übernachtet, wir haben vereinbart, dass er
das wann immer er möchte tun kann, dann habe ich das Recht, ihn zu
berühren, zu streicheln, mich an ihn zu kuscheln, so wie ich es gerne
möchte und er muss es zulassen oder heimgehen.

Eine normale
Beziehung wird es nie sein. Das kann er nicht. Aber ich habe ihn sehr
gerne und er mag mich glaube ich auch. Gefühle hat mein Narzissten keine.
Auch wenn ich mit ihm übe sich zu spüren, es spürt sich nicht. Dennoch
gibt es Momente, da gibt er mir ganz spontan schon auch einmal einen
Kuss auf die Wange und fügt ganz schnell hinzu, wie lieb er mich hat.
Ich freue mich darüber, obwohl ich nicht weiß, was er dabei wirklich
denkt oder fühlt und ob er es nur macht, um mir Freude zu bereiten … egal,
ich frage nicht, ich genieße diese seltenen Augenblicke.

Meistens fühle ich mich aber benutzt. Das ist auch der Grund, warum ich immer öfter und immer leichter von ihm weggehe.

Soweit habe ich es etwas erreicht, dass für unmöglich gehalten wird.

Warum ich!

Weil ich gestört bin. Und wenn du jetzt weiterliest, dann weißt du
auch warum. 2 Monate habe ich ein normales Leben geführt. Weder habe ich
seine FB Nachrichten besonders beachtet, noch habe ich seine Anrufe
beantwortet. Mir ging es richtig gut. Aber jetzt:

Er ist wieder da

Nicht das, was du dir augenblicklich noch erhoffst. Auch keine pseudo
Beziehung … wir treffen einander zum Plaudern – falsch: Er kommt zu mir,
wen er das Bedürfnis nach einem Abend mit mir hat. – Ende aus – mehr ist
es nicht. Aber ich liebe diese Abende – und ich will ihn nicht mehr als festen Freund im Moment.
Siehe oben: Er hat mich nicht verdient. Aber wir sind jetzt seit gut
einem halben Jahr beste Freunde. Oder? … er will nichts
Beziehungsähnliches von mir, das weiß ich zu 100 % – und ich schon gar nicht
mit ihm.

Aber sowas durchzuziehen, ist extrem hart. Er übernachtete in letzter Zeit einige Male
in meinem Wohnzimmer, nachdem wir sehr nette Abende zusammen verbracht haben.
Weder habe ich ihn ermuntert, berührt, noch habe ich irgendetwas Zweideutiges gesagt.
Ich versuche einfach eine gute Freundin zu sein.

Nur vor 2 Tagen hat er mich abgeholt zum Weggehen und nach dem obligaten
Begrüßungsbussi sagte er plötzlich: „Bitte küss mich!“ Ich gab ihm,
überrumpelt von dieser Ansage, noch ein Bussi – nicht mehr – ich hätte
das gar nicht gekonnt in diesem Moment, aber so ist es, wenn man mit dem
Feuer spielt … sie werden extrem fordernd, unsere kleinen Narzissten …

 

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Sehnsucht